Drei Minuten zu Fuß und ich stehe in einem Winter-Wunderland. Nahezu unberührt liegt hier eine Schneelandschaft vor mir, die mich inne halten lässt.

Ich blicke auf Ecken, die im Sommer bei weitem nicht einen solchen Eindruck hinterlassen und eine derartige Stille ausstrahlen.

Die Osbek ist mit ihrem fließenden Wasser ein schwarzer Kontrast in den weißen Schneemassen. Unaufhaltsam und unbeirrt setzt sie ihren Lauf fort.

Ich gehe nur ein ganz kurzes Stück des Weges und schon muss ich wieder stehenbleiben und dieses Bild wirken lassen.

Die Zweige der Büsche und Sträucher sind bis in die kleinste Spitzen mit frischem Schnee bedeckt. Sie tragen diese seltene Last wie selbstverständlich.

Der Jahreszeit ergeben harren sie aus ohne sich zu wehren. Sie wissen, wenn die Natur ihren Lauf nimmt, werden sie wieder erwachen und kräftigem Grün erblühen.

So zart sie auch sind, sind sie doch auch stark. Robust und wie geschaffen für das Überleben im Freien.
Wohin ich auch sehe, ich bewundere dieses Bild. Ich staune und habe nur drei Worte dafür. „Ist das schön!“

Es ist diese seltene Farbe in der Natur, die eine ganz besondere Art der Stille von sich gibt. Ich fühle mich, wie in einer anderen Welt.

Ich gehe vor und zurück. Lasse diese Bilder auf mich wirken. Bleibe stehen und sehe mir einzelne Sträucher, Büsche und Zweige genauer an und glaube eigentlich gar nicht, was für ein Bild sich mir hier bietet.

Aber auch auf der anderen Seite, wo die Osbek weiter Richtung Förde rauscht ändert sich das Bild nicht. Unberührt liegt auch hier die Natur vor meiner Haustür und ich gebe zu, ich bin froh darüber, dass kein Kind, kein Hund oder sonst wer vor mir hier war.

Die Natürlichkeit kommt durch den Schnee noch mal viel Aussagekräftiger zur Geltung. Hier greift keiner ein, damit es oberflächlich schön wirkt. Hier ist es von Natur aus schön.

Doch auch in der natürlichsten Umgebung lässt sich die Dummheit des Menschen finden. Heimlich entsorgt, weggeworfen und nun begraben und getarnt vom Schnee lässt sich kaum erkennen um was es sich eigentlich handelt.

Ansonsten finde ich hier nur Schnee. Glänzend und glitzernd knirscht er unter meinen Schuhen. Ich mag Winter. Zumindest, wenn er so schön aussieht.


Ich muss gestehen, seit ich hier wohne, seit dreieinhalb Jahren, ist mir noch nie wirklich bewusst gewesen, wie schön es hier ist. Ich muss es nur schaffen, das ein oder andere aus meinem nahen Wohnumfeld auszublenden.
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