Es ist mitten in der Nacht, 2:15 Uhr und ich kann nicht schlafen. Tausend Gedanken kreisen unaufhörlich um das eine oder andere Thema und stellen Fragen, deren Antworten draußen in der Stille liegen.

Es tut gut hier draußen zu sein. Durch zu atmen. Den Kopf frei zu bekommen. Einfach raus zu kommen aus der einschnürenden Enge und den Blick wieder auf etwas zu richten, was innere Freiheit verspricht.

Es ist zu früh, als das jemand unterwegs ist. Nur die Möwen kreischen, während sie nacheinander ihren Schlafplatz verlassen und sich gegenseitig aufscheuchen. Danach ist wieder Stille. Und auch in meinen Gedanken kehrt so langsam wieder Ruhe ein.

Liebe. Nur eine wunderbare Illusion? Fern ab jeglicher Realität? Ein Wunschdenken und Hoffnungsträger? Ein Zustand des Rausches der nur in Zweisamkeit zu finden ist? Nein. Denn sie liegt offen vor uns. Überall hier draußen.

Der Mensch hat nur verlernt sie zu sehen. Er hat ihr ein neues Gesicht gegeben und sie belegt mit Ansprüchen. Ja, er benutzt sie gar für die Befriedigung eigener und egoistischer Bedürfnisse.

Dabei verkommt sie immer mehr zu einer Institution, einem vorbestimmten Gefühl, was uns eingeredet und vorgelebt wird. Die wahre Bedeutung müssen wir oft, jeder für sich, erst erlernen. Liebe bedeutet auch in sich gehen und sich selbst erkennen, doch Enttäuschung, Angst und Hass halten uns oft fern.
Da ist wohl auch das der Grund, für all die zerbrochenen Herzen, die so viele Menschen in sich tragen.

Der Wunsch nach Liebe, in all ihren Schattierungen, in ihrer ursprünglichen Form, er ist allgegenwärtig.

Vertrauen kann nur, wer nicht besitzt, denn Besitz macht uns angreifbar und wir wollen verteidigen und kämpfen für etwas, was uns niemals gehören kann. Besitztum ist der Feind des Vertrauens. Doch Vertrauen ist eine Grundlage zu lieben.
Wachstum entsteht überall um uns herum. Deshalb bin ich gern hier draußen. Genieße die Natur in ihrer eigenständigen Schönheit und ihrer Kraft.

Die Natur vertraut einander. Achtet sich und es herrscht ein ständiges Geben und Nehmen. Ein ungeschriebenes Gesetz. Ein einmaliges Miteinander, frei von Forderungen, frei von Ansprüchen und frei von Regeln und auferlegten Bestimmungen.

Hier draußen wird mein Blick wieder klar. Hier draußen weiß ich wieder, was ich will. Es ist die innere Freiheit nach es in mir verlangt. Einfach zu existieren und zu lieben, wer ich bin.

Am Ende steht immer die Freiheit. Jedoch nicht die Freiheit zu tun und lassen was man will. Nein, Freiheit hat niemals mit Egoismus zu tun. Freiheit kommt aus einem selbst.
Wer frei ist, kann lieben und wer vertraut ist frei.


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