Und noch einmal zieht es mich auf die Klippen von Rubjerg Knude. Der Himmel ist. Es hat sich zugezogen. Doch weit draußen am Horizont zieht sich ein orangenes Band due Kimm entlang.

Von hier oben, 70 Meter über dem Meer, könnte ich Glück haben und den einzigen Sonnenuntergang in den paar Urlaubstagen erwischen.

Nordsee Sonnenuntergänge sind nochmal besonders. Hier stört kein Land den Blick auf diese unendliche Weite. Das Wasser ist nicht blau wie die Ostsee, an der ich sonst so oft dieses Schauspiel beobachten darf.

Hier ist das Wasser getränkt von einem tiefen Grau. Und dieses Grau reflektiert die Farben der sich senkenden Sonne auf eine andere Art. Besonders jetzt im Herbst. Ein kleines Stück goldener Herbst auf dem Wasser.

Hinter den Wolken, am „Rand“ der Erde, lässt die Sonne ihre Strahlen durch die Wolkendecke brechen. Sie ist das Leben und ihre Kraft und Energie so lebensbejahend.

Ein Traum am Abend. So intensiv und wunderschön. Und so reich. Es ist nicht alles Gold was glänzt, doch manchmal ist es von unbeschreiblichen Wert.

Hinter mit steht Rubjerg Knude Fyr. Der alte Leuchtturm strahlt. Er und die Sanddüne stehen genau im Licht der Sonne. Dahinter droht der Himmel in wenigen Minuten aufzureißen und alles Nass herab zu schütten.

Doch noch bleibt ein wenig Zeit. Die Klippen sind in Gold getaucht und am Himmel schieben sich die grauen Wolken kontinuierlich Richtung See.

Auch hier fange ich ein, was ich behalten möchte. Für schlechte Tage, für dunkle Zeiten. Erinnerungen, so etwas wie Beweise, dass es auch schöne Zeiten geben kann.







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