Sobald der Himmel in jenen oft nur grauen Tagen seine blauen Flügel ausbreitet und so der Sonne die Chance auf ein Lichtermeer voll warmer Farben ermöglicht, muss ich irgendwo hin, wo ich diesem Schauspiel beiwohnen kann.

Es ist beinahe Glück. Denn immer wieder finde ich Plätze, an denen ich noch nie zuvor war und von wo aus ich bekomme, wonach es in mir verlangt. Himmel, Sonne, Meer. Immer wieder bin ich fasziniert von den Möglichkeiten, die sich mir in meiner näheren Umgebung bieten. Ich weiß das zu schätzen und weiß, welch ein unermesslicher Reichtum mir hier geboten wird.

Heute bin ich wieder in Dänemark gelandet. Ein kleiner Strand, im Sommer sicher gut frequentiert, doch jetzt, Anfang Dezember, ist es hier menschenleer. Wie so oft stelle ich auch heute wieder fest, dass die Natur nicht viele Liebhaber zu haben scheint.

Ich hingegen liebe diese Vorstellung auf der Bühne von Mutter Erde. Besonders in den Wintermonaten, wenn die Sonne tief steht und viel zu früh den Tag zur Nacht werden lässt. Der Einfallswinkel des Lichtes lässt die Farben anders wie im Sommer schimmern.
Alles wird Gold und in mir macht sich wieder dieses wohlige Gefühl breit. Ich lächle vor mich hin und bin zufrieden. Im Einklang mit mir selbst.

Jemand war vor mir hier und hat dieses Gefühl als Symbol auf einen Stein am Strand hinterlassen. Ein Herz. Platzhalter und Zeichen für dieses grenzenlose und wunderbare Gefühl. Es ist die Liebe, die mich wieder und wieder antreibt, solche Orte und Begegnungen in ihrer Schönheit festzuhalten zu müssen.

Im Herzen bleibt diese Liebe. Immer. Wenngleich ihr Zauber in der Dunkelheit der Nacht und dem Grau der finsteren Tage nicht all zu selten zu schwinden droht. Hier draußen, inmitten dieses alltäglichen Phänomens, spüre ich ihre Kraft wieder und weiß, sie ist da.

Die Liebe stirbt nicht. Niemals. Sie verändert sich, doch sie bleibt beständig. Sie gibt Hoffnung und Kraft. Und sie gibt Wärme. Auch an kalten Tagen schafft sie es, Behaglichkeit im Herzen aufblühen zu lassen.

Die Sonne ist wie die Liebe. Denn wie dieses unbeschreibliche Gefühl tief im Herzen, schenkt auch sie Wärme, Kraft und Zuversicht. Jegliche Einsamkeit schwindet und lässt das kleine Glück im Inneren meines Selbst erstarken.

Die Bilder dieses Nachmittags sind auch heute wieder ein Geschenk an mich selbst. Sie machen mich glücklich und ein kleines Stück von diesem Glück möchte ich teilen und weitergeben. Ein Stück Glück für jeden, der hier ist.

Und während ich hier sitze und diese Zeilen schreibe, kommt mir plötzlich eine Melodie in den Kopf. Ein Auszug aus einem Lied von Udo Jürgens. Und es passt irgendwie zu meinen Worten und zu meinen Bildern.

„Denn immer, immer wieder geht die Sonne auf.
Und wieder bringt ein Tag für uns ein Licht.
Ja, immer, immer wieder geht die Sonne auf.
Denn Dunkelheit für immer gibt es nicht.
Die gibt es nicht, die gibt es nicht.“

Die Stille hören und die Wärme spüren. Auch lange nachdem diese Bilder längst Vergangenheit geworden sind. Noch immer eins mit mir selbst kann ich mich als Teil des großen Ganzen betrachten und bin froh daran teilhaben zu dürfen.

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